Mitteilung
Brief von Vérène
Hallo!
Mit diesen wenigen Worten möchte ich meine ganze Anerkennung auszudrücken und Ihnen für Ihre Lehre herzlich danken.
Im Jahr 2005 entdeckte ich die Zen-Meditation. Ich besuchte Kurse bei einem Meister der christlichen Tradition. Warum hat mich dies vollständig zur Meditation hinzugezogen? - Ich hatte Vorurteile über die Meditation und dachte, die Meditation könne sich mit meinen Überzeugungen nicht vereinbaren. Ich fragte mich, ob Widersprüche entstehen könnten.
Warum meditieren?
Um mich selbst zu finden, in Frieden mit mir selbst zu sein und mich ganz zu akzeptieren. Das tägliche Üben, damit die Meditation zu einer Gewohnheit, einer Notwendigkeit wird, ist lebenswichtig. Nicht immer einfach, in einer modernen Welt, in der wir mit Bildern bombardiert und ermutigt werden, zu konsumieren. Manchmal sage ich mir, jetzt bist du einen grossen Schritt vorangekommen, und manchmal sage ich mir, jetzt trampelst du, bist ins Stocken geraten. Aber wer spricht? - Ach, das Ego, immer es, wie kann ich es zum Schweigen bringen? Alle diese Kommentare sind hier, um mich abzulenken. Wenn ich ehrlich zu mir selbst sein will, weiss ich, dass ich mich in jedem Moment ändere, ich kenne das Gesetz der Vergänglichkeit.
Der Zweck der Meditation
Es ist die Suche nach seiner wahren Natur, nach seiner reinen Essenz, sein wahres Selbst. Nach mehreren Jahren der Praxis, sicher nicht immer regelmässig, komme ich voran. Ich verstehe, Meditation bedeutet sitzen, einfach hier sein. Wir können diesen Geisteszustand der Meditation im Alltag finden, indem wir achtsam bleiben. Nicht immer einfach all diese Theorie in Praxis umzusetzen, aber ich weiss, dass dies möglich ist, man muss nur wollen und sein Bestes tun.
Im Jahr 2011 traf ich die Sunyata-Meditation. Ich nahm an einem Grundkurs in Vaumarcus teil und habe viel über Buddhismus und die verschiedenen Methoden der Meditation gelernt. Dies hat mir sehr gefallen, weshalb ich diesen Weg fortgesetzt und an anderen Seminaren teilgenommen habe. Ich denke, die Meditation ist eine Gelegenheit für diejenigen, die nach mehr Weisheit und Gleichgewicht in ihrem Leben suchen; - Offenheit für alle Möglichkeiten.
Ich möchte vor allem der ehrwürdigen Bhikkhuni Nhu Triet für ihre Güte und die Qualität der Lehre danken. Ich danke auch Mai Huong und ihrem Mann Duc, die die gesamte Organisation in der Schweiz eingerichtet haben. Ich danke auch all den Meditierenden der Sunyata-Meditation, die ich kennengelernt habe; es ist immer eine grosse Freude in ihrer Gesellschaft zu sein, ein Glück, ein Geschenk in meinem Leben. Vielen Dank an alle.
Vérène Gaschen
Brief von Doris
Begegnung
mit dem Buddhismus
Ich
bin als römischkatholische Christin geboren und war bis zu meinem
16. Lebensjahr sehr gläubig und überzeugt, dass Gott existiert.
Meine Eltern gaben uns die Werte des christlichen Glaubens auf den
Weg, die sich jedoch durch persönliche Erfahrungen während meiner
Jugend veränderten. Auch machte ich mir immer mehr Gedanken über
die Existenz Gottes. Immer mehr kamen Zweifel und ich fand vieles
unlogisch in der Lehre Gottes. Es kam dann soweit, dass ich mich
eines Tages als Agnostikerin bezeichnete. Ich suchte aber trotzdem
immer nach einer Philosophie, die mir Gelassen- und Zufriedenheit
geben sollte. Als ich eines Tages an einem Kiosk vorbeikam, stand auf
dem Titelbild von der Zeitschrift Reader's Digest: "Buddhismus
ist 100 Mal Sigmund Freud" (bekannter Psychiater). Neugierig wie
ich war, kaufte ich diese Zeitschrift und war sehr beindruckt und
überzeugt von dieser Philosophie. Ausschlaggebend war aber die
Begegnung mit meinen vietnamesischen Schwiegereltern und einer
Schwägerin in Montreal, die den Buddhismus seit Jahren praktizieren.
Es war vor allem mein Schwiegervater, der gerne über den Buddhismus
sprach und mich schliesslich überzeugte, dass dies zum Weg der
Gelassen- und Zufriedenheit führte. Vor der Abreise in die Schweiz
überreichte mir meine Schwägerin ein Buch von Meister Thích Thanh
Từ mit dem französischen Titel "Les clés du Bouddhisme"
(Die Schlüssel des Buddhismus). Dieses Buch erklärt in kurzen Zügen
die Lehre von Buddha.
Erster
Schritt zur Meditation
Ich
war zwar ein wenig im Bilde über den vietnamesischen Zen-Buddhismus,
aber was das Meditieren betraf, blieb ich auf der Strecke. Aus diesem
Grund ging ich in einen Buchverlag und suchte Bücher über
vietnamesischen Zen-Buddhismus mit Meditation. Dabei stiess ich auf
das Buch von dem vietnamesischen Meister Thích Nhất Hạnh ",
das den Titel "Das Wunder der Achtsamkeit" trug. Dieses Buch
erklärt, was Meditation wirklich ist und wie man sie in den Alltag
integrieren kann. Das Buch gefiel mir sehr gut, weshalb ich versuchte
nach dieser Meditationstechnik zu meditieren. Ich stellte jedoch
schnell fest, dass ein Meister fehlte, der mich führte. Ich machte
deshalb keinen Fortschritt und das alltägliche Meditieren fiel
schnell aus. Ich versuchte aber trotzdem täglich in der Achtsamkeit
zu leben, um wenigstens ein wenig Gelassenheit im Büro zu erreichen.
Ich war aber überzeugt, dass die Sitz- und Gehmeditation die beste
Medizin für den Geist ist.
Sunyata-Meditationstechnik
Durch
Zufall erhielt ich eines Tages eine E-Mail über mehrere
vietnamesische Veranstaltungen. Darunter fand ich auch eine
Information über die Meditationsmethode, d.h. die Sunyata-Meditation
von Meister Thích Thông Triệt. Ich war sofort eingenommen von der
Kurzbeschreibung der Sunyata-Meditation, die für jedermann
anzuwenden und unabhängig von Religion, Kultur und
Meditationskenntnissen sein soll. Dabei gefiel mir auch, dass Qigong
integriert wird. Zudem konnte ich mich wieder an das Buch "Die
Schlüssel des Buddhismus" von Meister Thích Thanh Từ
erinnern, der ein Lehrer von Meister Thích Thông Triệt gewesen
war.
Darüber
hinaus gefiel mir, dass er sich seit vielen Jahren mit dem
wissenschaftlichen Aspekt der Sunyata-Meditation beschäftigt, um
herauszufinden, welche Prozesse im menschlichen Gehirn während der
Meditation ablaufen. Aktuell ist ja wissenschaftlich belegt, dass die
Meditation den Menschen hilft, mit ihrem alltäglichen Stress, ihren
Krankheitssymptomen, Schmerzen umzugehen. Im Universitätsspital Genf
wird übrigens Mindfullness als Therapie bei Depressionen angewendet.
In
der erhaltenen Information über die Sunyata-Meditation wurde im Juli
2012 ein Basiskurs ausgeschrieben. Leider konnte ich nicht hingehen,
weshalb mein Mann Lau an meiner Stelle an diesem Basiskurs teilnahm,
der von der Bhikkhuni Thích Triệt Như gegeben wurde. Er war
hellauf begeistert von ihrer Lehre und überzeugte mich, im August
2013 in Vaumarcus an einem Folgekurs teilzunehmen, obwohl ich am
Basiskurs nicht teilnahm.
Im
August 2013 nahm ich dann an diesem Kurs teil, der sich vor allem mit
dem Begriff Tathata (Soheit) befasste. Der Kurs wurde von der
Bhikkhuni Thích Triệt Như auf Vietnamesisch, Englisch gegeben
und von Mai Huong Bui auf Französisch übersetzt. Nach dieser Woche
Meditation und Gemeinschaft kam ich mit viel Gelassenheit und
Glückseligkeit nach Hause, weshalb ich mir vornahm, jeden Tag zu
meditieren, was ich bis heute eingehalten habe.
Im
August 2014 gingen mein Mann und ich wieder nach Vaumarcus zum
Meditationskurs von der Bhikkhuni Thích Triệt Như. Dieses Mal
stellte sie fest, dass die Kursteilnehmer über zu wenig Praxis
verfügten, deshalb fokussierte sie den Kurs auf die Meditation. Bei
diesem Kurs konnte ich bei mir noch mehr Fortschritte feststellen.
Früher waren 15 Minuten Meditation für mich sehr lange, heute
meditiere ich 30 Minuten am Morgen und 15 Minuten vor dem Schlafen
gehen.
Ich
mag die Art der Lehre von der Bhikkhuni Thích Triệt Như; sie
beherrscht die Materie und man sieht, dass sie über viel Erfahrung
verfügt. Sie hat viel Charisma und ich mag ihren Humor, der uns oft
zum Lachen brachte, vor allem bei der Übersetzung von Mai Huong: Mai
Huong gab sich immer sehr viel Mühe, uns die Lehre von der Bhikkhuni
Thích Triệt Như simultan und wörtlich zu übersetzen. Doch die
Bhikkhuni versteht die französische Sprache, weshalb sie bei einem
Übersetzungsfehler sofort eingriff und mit einem Lächeln auf ihren
Lippen auf Vietnamesisch "không đúng" (nicht richtig)
sagte. Sie findet stets die richtigen Worte und nimmt sich Zeit, um
uns die buddhistische Lehre zu vermitteln und über Erfahrungen im
Zusammenhang mit der Meditation zu diskutieren. Ich muss auch noch
betonen, dass ich keine Furcht mehr vor dem Tod spüre, seit uns die
Bhikkhuni Thích Triệt Như das Gesetz der Vergänglichkeit auf
einfache und verständliche Art erklärte. Heute kann ich über
meinen zukünftigen eigenen Tod sprechen, weil ich eine ganz andere
Beziehung zu diesem Thema habe.
Am
Anfang des ersten Seminars im August 2013 meditierte ich mit dem
Meditationsobjekt „ne pas parler" (nicht sprechen auf
Hochdeutsch). Nach längerer Zeit stellte ich fest, dass es besser
ist, in meiner Muttersprache diese Wörter zu wiederholen. Folglich
meditiere ich jetzt immer mit den beiden Wörtern „nööd rede"
in Schweizerdeutsch. Dieses Meditationsobjekt benutze ich aber nur,
wenn meine Gedanken kreisen. Im Allgemeinen benötige ich dieses
Objekt gar nicht mehr. Prinzipiell meditiere ich jeden Tag, aber
leider komme ich sehr selten ins Samadhi. Dies ist auch der Grund,
weshalb Retreats, wie zum Beispiel in Vaumarcus, von grosser
Wichtigkeit sind, da der Meditierende sich in einer ruhigen und
warmherzigen Umgebung befindet, was schneller zu Fortschritten führt.
Ich bin mir bewusst, dass nur ein regelmässiges
und alltägliches Meditieren zur vollen Achtsamkeit führt. Aus
diesem Grund lasse ich auch nie einen Tag ohne Meditation und Qigong
aus. Ich habe beide Techniken ganz in den Alltag integriert, wie das
tägliche Zähneputzen. Auch versuche ich wenn möglich an der von
Mai Huong organisierten Gruppenmeditation teilzunehmen, um immer über
neue Techniken und die Lehre Buddhas auf dem Laufenden zu sein. Der
Austausch zwischen den Teilnehmern ist zudem sehr hilfreich. Dies ist
auch der Grund, weshalb ich entschieden habe, im September 2015
wieder an dem von Mai Huong organisierten Seminar teilzunehmen,
welches von der Bhikkhuni Thích Triệt Như durchgeführt wird.
Ich freue mich bereits, mehr über die Lehre Buddhas zu erfahren und
in Gemeinschaft zu meditieren.
Dankeschön
Zum
Abschluss möchte ich der Bhikkhuni Thích Triệt Như herzlich
danken, uns in der Schweiz die Meditationstechnik vom Meister Thích
Thông Triệt sowie die Lehre Buddhas sehr charismatisch,
verständlich und mit viel Geduld beizubringen. Gleichzeit möchte
ich auch Mai Huong herzlich danken, die sich einsetzt, damit die
Sunyata-Meditationstechnik zusammen mit Qigong auch in der Schweiz
Anklang findet.
Genf,
24.11.2014 Doris Luong Ba - Meier